Château Pech-Redon
Im Herzen des La Clape, umrahmt von felsigem Gebirge, weit weg vom Lärm und der Hektik der Stadt- und Touristenwelt, auf einem wilden Hochplateau, liegt verträumt das Château Pech-Redon. Die Felsen, die in der Kreidezeit gebildet wurden, haben dieses kleine, paradiesische Fleckchen Erde so von der Umwelt abgeschottet, dass es als kleine Zufluchtsstätte für Dichter und Philosophen bestens geeignet wäre. Die Serpentinenstrasse steigt vom Flachland halsbrecherisch ins felsige Gebirge des La Clape. Auf dem höchsten Punkt angelangt, eröffnet sich dem Besucher eine wunderschöne Sicht über die Mittelmeerküste. Weiter führt die Strasse, die von ihrem Zustand her darauf schliessen lässt, dass Christoph Bousquet nicht an Besuch gewohnt ist, vorbei an Reben und der typisch mediterranen Garrigue. Wer die dem Auto schädliche Fahrt bis zum Château Pech-Redon überstanden hat, wird durch die einmalige Ruhe eines Kleinods, inmitten von Felsen, Reben, Pinien, Kräutern und besten Weinen belohnt. Christoph Bousquet liebt den Gedanken, dass La Clape früher eine Insel war. Die Römer nannten La Clape Insula Laci, was so viel bedeutet wie die Insel der Seen. Alle diese ehemaligen Seen und mit Wasser gefüllten Täler sind heute mit Reben bepflanzt. Aus diesem Grund findet man auf fast allen Rebfeldern von Pech-Redon Fossilien. Der junge Christophe Bousquet kaufte das 42 Hektaren grosse Gut 1988, in einer Zeit in der das Languedoc noch tief in der Krise steckte. Er investierte rund zehn Jahre intensivster Arbeit um Weinberge, Klima Lagen und Rebsorten so zu verstehen, damit er sein Wissen in entsprechende Wein-Qualität umsetzen konnte. Die eindrucksvolle Konzentration und Extraktion seiner Weine sind das Resultat dieser naturnahen Arbeit und dem grossen Verständnis für seine Reben. Als erster Winzer auf La Clape begann Christoph Bousquet mit der biologischen Produktion seiner Weine. So gut die Weinberge von Pech-Redon aussehen, so unspektakulär wirkt die Kellertechnik, die auf den ersten Blick sogar einen ziemlich rückständigen Eindruck macht. Der Winzer arbeitet in seiner Kellerei ohne moderne Installationen, kaum Edelstahl, kaum neue Barriques, und keine Thermoregulation ist zu finden. Vielleicht entströmt gerade deshalb den Rotweinen ein so unverwechselbares, expressiv natürlich wirkendes Bukett, das nicht nur würzige Kräuteraromen von Thymian und Rosmarin enthält, sondern auch Noten von Zedernholz, Lakritze (Süssholz) und schwarzen Oliven.