Derek Prince Biographie

1915 - 1941: Indien, Eaton, Cambridge und Nordafrika

Derek Prince wurde 1915 in Bangalore, Indien geboren - in eine Welt und einen Lebensstil hinein, die es heute nicht mehr gibt. Eine Zeit, in der Kaiser, Könige und Königinnen die Herrschaft über riesige Gebiete ausübten - allen voran das Britische Weltreich. Die Kolonien wurden von der britischen Armee und von britischen Beamten verwaltet, wobei Indien als kostbarstes Juwel der königlichen Krone angesehen wurde. Wie Derek mit seinen eigenen Worten sagt: "Ich wurde in eine Familie von Menschen hineingeboren, die "am Aufbau eines Weltreichs" beteiligt waren. Mein Vater, Paul Ernest Prince, war Offizier der 'Madras Sappers and Miners' - der Leibgarde der Königin - und sein Offizierspatent war von Königin Victoria persönlich unterzeichnet worden. Meine Mutter, Gwendolyn - ebenfalls in Indien geboren - war die Tochter des Generalmajors Robert Edward Vaughan. Ihr Bruder, ein Pandschab Ulan, wurde später zum Brigadegeneral befördert."

Wie es damals in der britischen Gesellschaft so üblich war, wurde Derek der Obhut einer indischen "ayah" (Kindermädchen) anvertraut. Derek und seine "ayah" begleiteten seine Eltern auf ihren Reisen quer durch Indien, als er noch klein genug war, dass man ihn in einem Picknickkorb herumtragen konnte. Sie reisten per Bahn, per Kutsche oder manchmal auch per Rickschah. Obwohl Automobile und Flugzeuge in westlichen Ländern bereits häufiger benutzt wurden, war dies die für Indien übliche Reisemethode: Während die Soldaten auf Pferden ritten, waren dort die meisten Menschen zu Fuss unterwegs. Das Leben verlief gemächlich. Man schrieb Briefe und schickte sie nach England; oft musste man dann wochenlang auf Antwort warten. Im Notfall konnte man auch telegrafieren; für Derek's Verständnis war seine englische Heimat jedoch sehr weit entfernt.

Dennoch nahm er im Alter von fünf Jahren Abschied von seinem Vater, seiner "ayah" sowie seinen indischen Spielgefährten und begab sich auf die Schiffsreise nach "Hause". Wie die übrigen Passagiere an Bord, hielt er seinen Tropenhelm über die Reeling bis er versank - ein Symbol seines Abschieds von Indien. Seine Mutter brachte ihn zu ihrem Elternhaus in Sussex - wo sie ihn zurückliess bis zu ihrem nächsten Heimaturlaub - und reiste dann ebenfalls ab. Diese ersten Jahre seiner Kindheit prägten Dereks Charakter und bestimmten den weiteren Verlauf seines Lebens. Obwohl er ein Einzelkind war und der einzige Enkel seiner Grosseltern, erwartete man von ihm, dass er sich wie ein braver Soldat aufführte. Seine Grosseltern waren freundlich zu ihm, lehrten ihn aber auch konsequent, sich hervorzutun in allem, was er tat und sich darauf vorzubereiten, die militärische Familientradition weiterzuführen.

Schon als kleines Kind konnte er sich selbst beschäftigen. Er sagt von sich selbst: "Ich hatte zwar immer Freunde, aber am liebsten war ich allein". Als er die Welt der Bücher entdeckte, begann er seine Suche nach dem Sinn des Lebens.

Im Alter von neun Jahren schickte man ihn auf die Boarding School, was bedeutete, dass er sich von seinen geliebten Grosseltern trennen musste. Von diesem Zeitpunkt an waren all seine Lehrer und die Menschen um ihn herum ausschliesslich männlich. Zu dieser Zeit waren sowohl das Studium wie auch der Sport von einem starken Wettbewerbsgeist geprägt. Derek nahm mit viel Freude und Erfolg am Sport teil und war gewöhnlich Klassenbester im akademischen Bereich. Da er sich von klein auf in Fleiss und Sorgfalt geübt hatte, fiel es ihm nicht schwer, sich in dieser Führungsposition zu behaupten.

Als er dreizehn Jahre alt war, meldete ihn sein Schulleiter zur Aufnahmeprüfung für das Eton College an. So ergab es sich, dass er 1929 als einer von vierzehn Jungen seiner Altersklasse ein Stipendium erhielt und als "King's Scholar" aufgenommen wurde. Wie andere Jungen seines Alters, hatte er als Neunjähriger mit dem Latein- und als Zehnjähriger mit dem Griechischunterricht begonnen und konnte bereits als Zwölfjähriger Poesie in beiden Sprachen sowohl übersetzen als auch selbst verfassen. Durch das Studium der Klassiker wuchs seine Begeisterung für den Ideenbereich immer mehr und gravitierte schliesslich zur Philosophie. In seinem Hinterkopf machte sich jedoch ständig eine quälende Frage bemerkbar: Was ist eigentlich der wahre Sinn und Zweck des Lebens?

Sein Vater, der als Oberst aus der Armee ausgeschieden war und sich in Somerset niedergelassen hatte, ermutigte ihn in seiner Suche. Im Jahre 1934 stellte er ihm ein monatliches "Taschengeld" von zwanzig Pfund zur Verfügung, worauf Derek mit einem Freund auf Reisen ging, um "den Kontinent kennenzulernen". Dank seiner sprachlichen Begabung konnte er jeweils die billigsten Unterkünfte und Verköstigungsmöglichkeiten ausfindig machen - zu einer Zeit, wo nur wenige Menschen seiner Altersgruppe ans Reisen denken konnten. Meistens fand er die einheimischen Menschen und Brauchtümer wesentlich interessanter als Museen und Ruinen, selbst in Rom und Athen, wo die klassische Literatur ihren Ursprung hatte.

Nach seiner Rückkehr nach England trat Derek dann als führender Stipendiat seines Jahrgangs ins King's College, Cambridge - einem Partnercollege von Eton - ein. Dort zeichnete er sich wie zuvor im akademischen Bereich aus und fungierte von 1938 bis 1940 als führender wissenschaftlicher Assistent der Universität Cambridge. Sein Spezialgebiet war die Lehre Platos und der Titel seiner Doktorarbeit war "Die Entstehung von Platos Methodik der Definition". Im Jahr 1940 wurde er zum Professor am King's College, Cambridge ernannt.

Durch den Zweiten Weltkrieg wurde Dereks akademische Laufbahn jedoch abrupt unterbrochen. Aufgrund seiner Lebensphilosophie entschied er sich, dem Militär als Nichtkämpfer beizutreten und begann seine militärische Laufbahn als Gefreiter des "Royal Army Medical Corps". An diesem Punkt fasste er den Entschluss, eine ihm bis jetzt wenig vertraute Art der Philosophie näher zu untersuchen und kaufte sich eine neue, in schwarzes Leder gebundene Bibel, die ihm als Lektüre für seine Militärzeit dienen sollte. Als Anglikaner war er getauft und konfirmiert worden und hatte während seiner fünf Jahre in Eton auch immer pflichtgemäss am Gottesdienst teilgenommen. Mit achtzehn war er jedoch zu dem Schluss gekommen, dass ihm Religion "nichts brachte" und hatte danach am Gottesdienst des King's College nur noch dann teilgenommen, wenn er an der Reihe war, den Bibeltext vorzulesen. Innerhalb der ersten neun Monate beim Militär kämpfte er sich durch die Bibel hindurch und fand sie rätselhaft und verwirrend - völlig anders als jedes Buch, das er bis dahin gelesen hatte. Er sagt dazu: "Ich konnte die Bibel nirgendwo einreihen. War sie nun ein Werk der Geschichte, Philosophie, Literatur, Theologie oder Poesie - war sie vielleicht sogar von Gott inspiriert?"

Im Juli 1941 begegnete er dann dem "Autor" der Bibel in seiner Militärbarracke in Yorkshire. Dieses übernatürliche Ereignis beschreibt er so:

Auf Grund dieser Begegnung bin ich zu zwei Schlussfolgerungen gekommen, die ich niemals ändern musste: Erstens, dass Jesus Christus lebt; zweitens, dass die Bibel ein wahres, relevantes und aktuelles Buch ist. Diese beiden Schlussfolgerungen haben meinen Lebensweg radikal und permanent verändert. Plötzlich erschien mir die Bibel klar und verständlich; Gebet und Gemeinschaft mit Gott wurden so natürlich wie das Atmen; die grundlegenden Wünsche, Motive und Absichten meines Lebens hatten sich über Nacht verändert. Endlich hatte ich das gefunden, wonach ich so lange gesucht hatte! Der Sinn und Zweck des Lebens ist eine Person!

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Ehe und Dienst

Beinahe unmittelbar nach seiner dramatischen Bekehrung wurde Derek auf einem Truppentransportschiff nach Nordafrika abkommandiert. Derek selbst sagt, dass er im Zeitraum der nächsten drei Jahre in den Wüstenregionen Ägyptens, Lybiens und des Sudans sein "Jüngerschaftstraining in der Wüste" absolviert habe. Dort ging er seinem Bibelstudium mit dem gleichen Eifer und der gleichen Sorgfalt nach, die er zuvor in seiner akademischen Laufbahn angewendet hatte. In dieser Zeit "entdeckte" er auch die Wirksamkeit des Fastens in Verbindung mit Gebet.

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Als er dannvon einer Hautkrankheit befallen wurde, die sich unter den dortigen klimatischen Bedingungen als unheilbar erwies, brachte er ein Jahr im Miltärhospital in Ägypten zu, wo er in seiner Bibel forschte und Gott um Hilfe bat. Durch die folgende Schriftstelle in Sprüche 4, 20-22 fand er schliesslich Befreiung:

Mein Sohn, auf meine Worte achte, meinen Reden neige dein Ohr zu! Lass sie nicht aus deinen Augen weichen, bewahre sie im Innern deines Herzens! Denn Leben sind sie denen, die sie finden, und Heilung für ihr ganzes Fleisch.

Das hebräische Wort für Gesundheit ist "marpe", was "Arznei" bedeutet. Er nahm Gottes Verheissung der "Heilung für sein ganzes Fleisch" an und fasste den Entschluss, die Bibel wie ein Arzneimittel "einzunehmen": Drei mal täglich, nach den Mahlzeiten. Er verliess das Krankenhaus auf eigene Verantwortung und wurde in der Wüste des Sudans durch diese "Arznei" vollständig und permanent geheilt. Im Sudan führte er auch einen muslemischen Medizinischen Assistenten zum Herrn: Die anschliessende Veränderung in Alis Leben erregte ein solches Aufsehen im Militärlager, dass auch andere Soldaten zu Derek kamen, um mehr von Jesus zu erfahren.

Nach drei Jahren in der Wüste wurde Derek nach Jerusalem versetzt. Dort machte er die Bekanntschaft von Lydia Christensen, einer Dänin, die "Mutter" eines kleinen Kinderheims war. Da die Familie Arabisch sprach, konnte Derek dank ihrer Hilfe seine Arabischkenntnisse vervollkommnen und brachte sich zusätzlich selbst Hebräisch bei.

Als der zweite Weltkrieg zu Ende ging, stand Derek einer schwierigen Entscheidung gegenüber: Er hatte seine Familie schon seit mehr als fünf Jahren nicht mehr gesehen und sein geliebter Grossvater war inzwischen tödlich an Krebs erkrankt. Ausserdem hatte er in Cambridge eine gesicherte, permanente Anstellung und die Armee "schuldete" ihm seine Rückreise nach England.

Aber der Herr hatte ihn nach Israel (damals Palästina genannt) berufen. Wenn er jetzt abreiste, würde er jemals wieder die Möglichkeit haben, zurückzukehren? Am Ende beschloss er, in Jerusalem seinen Abschied vom Militär zu nehmen und begann dort seinen vollzeitlichen christlichen Dienst. Er heiratete Lydia und wurde damit "Vater" der acht Mädchen im Kinderheim, von denen sechs jüdischer, eines palästiniensisch-arabischer und eines englischer Abstammung waren.

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Gemeinsam erlebte die Familie die Wiedergeburt des Staates Israel im Jahr 1948 und überstand den Unabhängigkeitskrieg. Während dieser Zeit mussten sie zweimal mitten in der Nacht ihr Heim verlassen und sich auf die dunkle Strasse flüchten - einer unsicheren Zukunft entgegen - weil ihr Leben in Gefahr war.

Ende 1948, als der neugeborene Staat ums Überleben kämpfte, verliessen Derek und Lydia widerwillig Jerusalem. Er brachte seine Familie nach England, wo seine Eltern alle liebevoll willkommen hiessen.

1949 reichte er seine Kündigung beim King's College ein und diente für die nächsten acht Jahre als Pfarrer einer kleinen Pfingstgemeinde im Zentrum Londons.

Die Mehrzahl seiner Gemeindemitglieder waren Menschen, die sich während seiner dreimal wöchentlich stattfindenden Versammlungen in der "Speaker's Corner" im Stadtteil Marble Arch zum Herrn bekehrt hatten. Im Rückblick auf diese Tage sagt er:

Wir haben Veränderung im Leben vieler Menschen erlebt, aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Es gab so viele, denen wir wirklich nicht helfen konnten. Zu der Zeit glaubten die Pfingstler nämlich, dass man all seine Probleme los wäre, wenn man einmal die Wassertaufe sowie die Geistestaufe erfahren hat und in Sprachen spricht. Das war aber leider durchaus nicht der Fall! Erst viele Jahre später, als ich in den Befreiungsdienst hineinwuchs, war ich in der Lage, Christen zu einem wirklich erfolgreichen Leben zu verhelfen.

1957 gingen Derek und Lydia nach Ostafrika, um dort die Leitung einer pädagogischen Hochschule zu übernehmen. Darüberhinaus gründete Derek auf dem Universitätsgelände eine Realschule, auf der tausende von jungen Kenianern im Verlauf der letzten 35 Jahre ihren Realschulabschluss erworben haben.

Im Jahr 1963 wanderten Derek und Lydia mit ihrer afrikanischen Tochter Jessika, die sie in Kenia adoptiert hatten, schliesslich in die Vereinigten Staaten aus. Dort war Derek als Pastor einer kleinen Gemeinde in Seattle tätig, wo er eines Tages unmittelbar vor der Kanzel eine dämonische Manifestation erlebte. Auf Grund dieser direkten Konfrontation mit den Mächten der Finsternis begann sein Befreiungsdienst. Durch seinen persönlichen Dienst sowie durch seine Audio- und Videokassetten hat er mittlerweile unzähligen Tausenden geholfen, Freisetzung von dämonischer Unterjochung zu erfahren. 1998 wurde sein Buch They Shall Expel Demons herausgegeben (die deutsche Version unter dem Titel Sie werden Dämonen austreiben erschien im selben Jahr). Ein weiteres Buch mit dem Titel Blessing or Curse: You can Choose (deutscher Titel: Segen oder Fluch - Sie haben die Wahl) - in den achtziger Jahren erschienen und in viele Sprachen übersetzt - wird inzwischen von vielen christlichen Leitern in der ganzen Welt dazu benutzt, das Volk Gottes von Generationenflüchen zu befreien und in die "Freiheit im Heiligen Geist" hineinzuführen.

Aufgewühlt von der tragischen Ermordung John F. Kennedys, fing Derek Prince an, die Amerikaner zu lehren, für ihre Nation in den Riss zu treten. Gemeinsam mit mehreren Glaubensbrüdern rief er 1973 die "Intercessors for America"-Bewegung ins Leben, die diese Botschaft der nationalen Fürbitte und den entsprechenden Dienst im ganzen Land verbreitete. Durch sein Buch Shaping History through Prayer and Fasting (deutscher Titel: Die Waffe des Betens und Fastens) - im selben Jahr erschienen - wurden sich ernsthafte Christen überall ihrer Verantwortung, für die Regierung zu beten, bewusst. Zwanzig Jahre später erfuhr er, dass Untergrundübersetzungen dieses Buches entscheidend zum Zusammenbruch des kommunistischen Regimes in den UdSSR, der DDR und Jugoslawiens beitrugen.

Durch die Verbreitung von Dereks Lehrkassetten öffneten sich Türen in vielen Teilen der Vereinigten Staaten. Nachdem er einige Zeit als Pastor in Chicago gedient hatte, unternahmen Derek und Lydia im Jahr 1969 einen wahren Schritt im Glauben, indem sie ihren Reisedienst begannen. Im gleichen Jahr sah Derek dann in Neuseeland zum ersten Mal, dass seine Lehre Einfluss auf eine ganze Nation haben kann. Mit den Konferenzen in Neuseeland begann ein internationaler Dienst, der mittlerweile fast alle Teile der Welt berührt hat.

Die Ungelehrten lehren

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Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre manifestierte sich der Heilige Geist in der ganzen Welt auf eine Art und Weise, die als "Charismatische Erneuerung" bekannt wurde. Durch diese Bewegung kamen Zehntausende von Amerikanern zum Herrn, darunter eine grosse Anzahl von jungen Leuten. Gleichzeitig wurden Gläubige innerhalb der traditionellen christlichen Konfessionen massenhaft erneuert durch die Taufe im Heiligen Geist. Unter dem Titel Biblische Fundamente veröffentlichte Derek seine ersten Bücher, um damit den Hunger dieser Menschen nach grundlegendem Lehrmaterial zum Verständnis der Bibel zu stillen.

 Diese Serie von ursprünglich sieben Büchern entfaltet auf logische Art und Weise die grossen grundlegenden Lehren des christlichen Glaubens, wobei die Funktion des Heiligen Geistes besonders hervorgehoben wird. Derek hat die Serie 1987 neu bearbeitet und für die englische Neuauflage - 1993 unter dem Titel The Spiritfilled Believer's Handbook erschienen - wurde ein Sachregister hinzugefügt. Er sagt dazu: "Wenn ich dem Leib Christi nur ein einziges Vermächtnis hinterlassen könnte, dann wäre es diese überarbeitete und erweiterte Ausgabe der Grundlagenserie."5fa46076594305bbc2a03cd7_derek_prince_05_1000

Gemeinden in vielen Ländern - vor allem den Ländern, die sich Ende der achtziger Jahre vom Joch des Kommunismus befreiten - benutzen mittlerweile dieses Buch als grundlegendes Lehrmaterial. Es wurde bislang in folgende Sprachen übersetzt: Albanisch, Arabisch, Bulgarisch, Chinesisch, Kroatisch, Tschechisch, Deutsch, Ungarisch, Indonesisch, Mongolisch, Polnisch, Russisch, Serbo-Kroatisch und Spanisch. Teilweise Übersetzungen gibt es auf Dänisch, Holländisch, Hebräisch, Koreanisch, Portugiesisch, Schwedisch, Telugu und Vietnamesisch. In vielen Gemeinden wird es als Text für spezielle Kurse für Neubekehrte eingesetzt.

Der englische Fernkurs Christian Foundations - eine Ergänzung dieses Buches - hat das Leben Tausender von Gläubigen bereichert und ihren Glauben gestärkt.

Dereks Self Study Bible Course (deutscher Titel: Grundsteine) - Mitte der sechziger Jahre herausgegeben - wird inzwischen auf der ganzen Welt verwendet, um Christen ein Fundament ihres Glauben zu vermitteln und sie in ihrem Glauben zu ermutigen. Bislang wurde es in mindestens 26 Sprachen übersetzt und hat wahrscheinlich weitläufigere Anwendung gefunden als jedes andere seiner Bücher, weil es selbst in so unterschiedlichen Kulturkreisen wie zum Beispiel in China, Afrika, Mongolien, Lateinamerika, Indonesien und Russland leicht verständlich ist.

Als Derek und Lydia ihrem Reisedienst in den Vereinigten Staaten nachgingen, lernten sie viele andere Bibellehrer kennen, die wie sie selbst einen Reisedienst ausübten und diesem neuen Hunger nach dem Verständnis der Bibel Abhilfe schaffen wollten. 1969 trafen sich Derek Prince, Bob Mumford, Charles Simpson und Dan Basham in Florida, um gemeinsam über eine schwierige Situation bezüglich der Leiterschaft einer Konferenz zu beten, bei der sie als Lehrer mitwirkten. Derek sagt dazu:

Als wir zum Gebet aufstanden, wurde uns allen klar, dass Gott uns auf eine besondere Weise für einen ganz bestimmten Zweck zusammengeführt hatte. Aus dieser Erkenntnis heraus gingen wir die gegenseitige Verpflichtung ein, einander im Gebet zu unterstützen, uns einander unterzuordnen, was die persönlichen Bereiche unseres Leben anbelangte und miteinander zu beraten, ehe wir irgendwelche grundlegenden persönlichen Entscheidungen treffen würden.

Die vier Bibellehrer, denen sich später noch Ern Baxter anschloss, wurden Leiter der Jüngerschaftsbewegung, die sich hauptsächlich auf die USA konzentrierte. Das Lehrmagazin New Wine veröffentlichte ihre Beiträge und übte einen Einfluss auf viele Christen in der ganzen Welt aus.

Als die Beziehung der fünf Bibellehrer untereinander wuchs, traten jüngere Männer an sie heran und baten sie um Aufsicht auf der Basis einer verbindlichen Beziehung zu ihnen. Diese jüngeren Männer wiederum hatten ihre eigenen Jünger unter sich, so dass sich daraus ein pyramidenähnliches Jüngerschaftssystem entwickelte.

Mitte der siebziger Jahre entstanden Gerüchte, dass man dadurch Menschen manipulieren und von anderen abhängig machen würde, wodurch die gesamte Bewegung zu einer enormen Kontroverse wurde.

1983 wurde es Derek schliesslich klar, dass er diese Bewegung nicht länger unterstützen konnte, weshalb er sich davon zurückzog. Daraufhin gingen die übrigen Männer auseinander und die Pyramide fiel zusammen. Derek hat folgendes dazu zu sagen:

Ich glaube, dass wir dabei den gleichen Fehler begangen haben wie die Galater: Wir haben im Geist begonnen und sind dann schnell ins Fleischliche degeneriert. Aus dieser Erkenntnis heraus tat ich Busse über meine Beteiligung an dieser irrtümlichen Bewegung und sagte mich davon los. Ich bedauere zutiefst, dass dadurch dem Leib Christi Schaden zugefügt wurde, der sich auch im persönlichen Leben vieler vielversprechender junger Männer und Frauen niederschlug.

Zur gleichen Zeit eröffnete die Massenproduktion des Kassettenrekorders eine neue Dimension für das Studium der Bibel. Derek stellte fest, dass seine Lehrbotschaften zu Tausenden reproduziert wurden und somit eine weitverzweigte Hörerschaft in verschiedenen Teilen der Welt berührten - im Gegensatz zu denen früherer Bibellehrer, die jeweils nur einer begrenzten Anzahl von Zuhörern auf einmal zugängig waren. Im Jahr 1971 wurde das Büro der Derek Prince Publications in Fort Lauderdale eröffnet - wo Derek und Lydia zu der Zeit ihren Wohnsitz hatten - und er begann, von dort aus seine eigenen Bücher und Kassetten zu vertreiben.

Obwohl ab und zu als ziemlich kontrovers eingestuft auf Grund seines Befreiungsdienstes und seiner Beteiligung an der Jüngerschaftsbewegung, hatte Dereks Lehre schon immer eine breite Basis, da sie viele Bereiche biblischer Wahrheit umfasst. In den siebziger Jahren brachte Derek Prince Publications die Bücher Shaping History Through Prayer and Fasting (deutscher Titel: Die Waffe des Betens und Fastens), Faith to Live By (deutscher Titel: Leben aus Glauben), The Grace of Yielding (deutscher Titel: Von der Gnade, sich beugen zu können) and The Marriage Covenant (deutscher Titel: Der Ehebund) heraus.

Appointment in Jerusalem (deutscher Titel: Vergässe ich Dein, Jersalem), die Lebensgeschichte Lydias, seiner ersten Frau, ist eine Abweichung von seinem "normalen" Lehrstil. Gekennzeichnet durch Drama und Tempo, liest es sich wie ein Roman und hat viele in einen tieferen Glauben und eine grössere Hingabe zum Herrn geführt. Das Buch erschien 1975, nur wenige Tage vor Lydias plötzlichem Tod durch Herzschlag.

Der Einfluss, den Lydia auf Dereks Leben hatte, ist unmöglich abzuschätzen. Obwohl sie älter und erfahrener war als Derek, trat sie freiwillig in den Hintergrund und gab Derek ihre volle Unterstützung, als sein Dienst immer konkretere Formen annahm. Sie sass stets in der ersten Reihe und während Derek predigte, betete sie für ihn und wirkte aktiv an seinem Heilungs- und Befreiungsdienst mit.

Lydia und Ruth

Derek ist absolut überzeugt, dass Gott Ehen stiftet, wie er in seinem Buch Gott stiftet Ehen lehrt. Sein Kommentar: "Gott hat mir nicht zugetraut, dass ich mir meine Frau selbst aussuchen kann."

Im Jahr 1945, als Derek auf seinem Militärstützpunkt Wache stand, betete er für Lydia und die Kinder in ihrem Kinderheim. Er sagt in diesem Zusammenhang: "Der Heilige Geist gab mir eine klare, eindringliche Äusserung in einer unbekannten Sprache. Nach einer kurzen Pause folgte eine Interpretation in Englisch. Gott benutzte meine eigenen Lippen, um mir zu sagen: "Ich habe euch zusammengefügt unter dem gleichen Joch und im gleichen Geschirr."Derek ist absolut überzeugt, dass Gott Ehen stiftet, wie er in seinem Buch Gott stiftet Ehen lehrt. Sein Kommentar: "Gott hat mir nicht zugetraut, dass ich mir meine Frau selbst aussuchen kann."

einem Verständnis nach bedeutete dies, dass er auf irgendeine Weise mit Lydia zusammenarbeiten sollte. Ein paar Monate später, als sich ihre Beziehung vertieft hatte, wurde ihm jedoch klar, dass mit dem "Joch" die Ehe gemeint war und mit dem "Geschirr" ihr gemeinsamer Dienst für den Herrn.

Als er an den Altersunterschied zwischen ihnen sowie an ihre unterschiedlichen kulturellen und erfahrungsmässigen Hintergründe dachte, fragte er sich, wie eine solche Ehe erfolgreich sein könne. Derek war ein Einzelkind - und hier war ein Heim voller Mädchen im Alter von zwei bis 18 Jahren! Dazu bemerkt er

"Ich war hin- und hergerissen zwischen freudiger Erregung und Angst, aber ich wusste, dass Gott gesprochen hatte. Gott bestätigte Sein Wort durch einen Glaubensbruder, der von meinem inneren Aufruhr keine Ahnung hatte."

Derek und Lydia heirateten Anfang 1946, etwa einen Monat vor seinem Abschied von der Armee in Jerusalem.

Ihre Stärke und Einheit beruhte auf ihrer Gemeinschaft im Gebet und dauerte 30 Jahre, die sie auf drei verschiedenen Kontinenten verbrachten - oft unter schwierigen Umständen und in allen möglichen Situationen. Derek erinnert sich:

"Am Ende ihres Lebens litt Lydia an einer Herzschwäche, dennoch war sie bis fast zur letzten Woche ihres irdischen Lebens ausserordentlich starke, aktive Frau. Manchmal spürte sie, wie ihr Herz zu versagen drohte, aber dann sagte sie immer: 'Mein Körper und mein Herz mögen mir den Dienst versagen, aber Gott ist die Stärke meines Herzens und Er ist mein Anteil für alle Ewigkeit' (s. Psalm 73, 26).Von ihr habe ich gelernt, dass wir die äusserlichen Dinge nicht über die innerlichen Dinge regieren lassen dürfen. Wenn unser Leben Gott geweiht ist, verfügen wir über eine innere Kraft, die unseren körperlichen Schwächen und Schwankungen nicht unterworfen ist. Als Lydia starb, hatte ich das Empfinden, man hätte mir einen Teil meines Inneren herausgerissen und eine offene Wunde hinterlassen. Aber Gott hatte Erbarmen; Er gab mir die Gnade, sie Ihm zu übergeben und begann den Heilungsprozess in mir."

Wieder allein, übergab Derek dem Herrn erneut sein Leben und teilte Ihm mit, dass er bereit sei, den Rest seines Lebens im Zölibat zu verbringen, wenn das Gottes Wille sei. Aber Gott hatte andere Pläne für ihn und griff 1977 zum zweiten Mal als "Heiratsvermittler" in sein Leben ein: Bei einem Besuch in Jerusalem erfuhr er, dass dort eine amerikanische Frau lebte, die an einer Rückenverletzung litt und deshalb arbeitsunfähig geworden war. Derek ist mit einem besonders starken Glauben für die Heilung von Rückenleiden gesegnet. Er suchte also die Frau auf und betete für sie als ein Akt der Barmherzigkeit - zunächst gab es jedoch keinerlei Anzeichen dafür, dass ein Wunder geschehen war.

Als er einige Abende später den Willen des Herrn über seine mögliche Rückkehr nach Jerusalem suchte, hatte er eine Vision über seine Rückkehr: Der Weg war steil, ging bergauf und verlief im Zick-Zack, nicht geradlinig.

Ihm wurde klar, dass damit sein Weg zurück nach Jerusalem gemeint war, stellte jedoch mit Erstaunen fest, dass da eine Frau auf dem Weg sass - genau an dem Punkt, wo er bergauf ging. Er sah eindeutig, dass es die Frau war, für die er ein paar Tage zuvor gebetet hatte. Gott gab ihm zu verstehen, dass die Ehe mit dieser Frau ihm den Zugang zu diesem Weg verschaffen würde. Wieder wurde er zwischen Angst und freudiger Erregung hin- und hergerissen. "Ich war sogar versucht, Groll gegen Gott zu hegen. Verlangte er tatächlich von mir, dass ich eine Frau heirate, die ich nur ein einziges Mal getroffen hatte, über die ich nichts wusste und die ich nicht liebte?"

Im Oktober 1978 - etwas mehr als ein Jahr später - fand die Hochzeit von Ruth Baker und Derek Prince statt. Die Lebensgeschichte von Ruth, einschliesslich dem Bericht über das Wunder ihrer Heilung, wird in ihrem gemeinsamen Buch Gott stiftet Ehen geschildert. Ruth wurde im mittleren Westen der USA geboren, wo sie von einer Kultur umgeben war und Erfahrungen sammelte, die völlig anders als die Dereks waren. Als sie 1952 ihren ersten Mann heiratete, nahm sie den jüdischen Glauben an. Nach einem übernatürlichem Erlebnis mit Jesus im Jahr 1970 hatte sie Ihm ihr Leben übergeben. Wie Lydia, hatte auch sie sich für ein Leben im Glauben entschieden und war 1975 mit ihrer jüngsten Tochter nach Israel ausgewandert.

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Zum Zeitpunkt ihrer Hochzeit war Derek 63 Jahre alt. Sie hatten vor, sich in Jerusalem niederzulassen und sich Gott dort zur Verfügung zu stellen in der Fürbitte, im Schreiben und im Dienst, wenn sich die Gelegenheit bot. Obwohl sie seit 1981 in Jerusalem wohnten, nahm die Entwicklung ihres Dienstes jedoch eine ganz andere Richtung.

Die Unerreichten erreichen ...

Im Jahr 1958 sass Derek am Victoriasee im Westen Kenias. Er sagt: "Ich öffnete mein Neues Testament und schlug Matthäus 24, 14 auf, ohne eine bestimmte Stelle im Sinn gehabt zu haben:

'Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.' Es kam mir vor, als seien diese Worte quer über den Himmel geschrieben. Dann sprach Gott zu mir: 'Das ist von primärer Bedeutung für Mein Volk zu diesem Zeitpunkt.'

Ich antwortete: "Ich habe mich zu der Lehrtätigkeit, die ich momentan ausübe, verpflichtet. Aber wenn ich diese 'Ackerfurche zu Ende gepflügt habe', würdest Du dann bitte mein Leben Deinen Prioritäten entsprechend umgestalten?"

Zwanzig Jahre später konnte ich sehen, was Gott getan hatte, um dieses Gebet zu beantworten. Als ich Ruth 1978 heiratete, begann sich mein Dienst immer mehr auf Gottes Prioritäten hin auszurichten. Im Februar 1979 - nur vier Monate nach unserer Hochzeit - wurde mein tägliches Radioprogramm 'Today with Derek Prince' erstmals von acht Rundfunkstationen in den Vereinigten Staaten übertragen. Gott hatte mir folgendes Wort gegeben: "Proklamiere! Kurze, einfache Botschaften, die leicht verständlich sind und grundlegende biblische Wahrheiten zum Ausdruck bringen."derek-prince-ministries-france_qui-est-derek-prince-05

Die Radiosendungen breiteten sich auf die Mehrheit der amerikanischen Grossstädte aus sowie auf viele kleinere Städte. Die dramatischste Entwicklung fand jedoch ausserhalb der USA statt. Im Jahr 1982, als Gott durch Hörer und Freunde ihres Dienstes die finanziellen Mittel für das Radioprogramm zur Verfügung gestellt hatte, stellten sich Derek und Ruth der nächsten Herausforderung: Diejenigen zu erreichen, die keine andere Möglichkeit hatten, das Wort Gottes zu hören. Zu diesem Zweck begannen sie, Sendungen in englischer Sprache in den karibischen Inseln, in Indien sowie in Mittel- und Südamerika auszustrahlen.

Etwas später im gleichen Jahr empfing ein weiterer Engländer ein Wort vom Herrn. Ross Paterson - ehemaliger Missionar mit Einsatz in Taiwan, der ebenfalls in Cambridge sein Universitätsstudium abgeschlossen hatte - hörte den Herrn sagen: "Bring' Derek Prince nach China!" Obwohl Ross Derek bisher noch nicht persönlich kennengelernt hatte, nahm er mit ihm und Ruth Kontakt auf und erzählte ihnen von seiner Vision, die Far Eastern Broadcasting Company bezüglich einer möglichen Übersetzung und Ausstrahlung des Radioprogramms in hochchinesischer Sprache anzusprechen.

Unter dem Namen "Living Sacrifice" wurde diese Sendung im April 1948 erstmals über ganz Rotchina ausgestrahlt. Derek war dazu mit einem chinesischen Namen ausgestattet worden: Ye Guang-Ming, was "Reines Licht" bedeutet.

Später wurde das Programm auch ins Kantonesische, Amoy, Schanghai und Swatow übersetzt. Inzwischen hatte im Dezember 1986 die Austrahlung eines zweiten Programmes mit dem Titel "The Workman God Approves" (Der Diener, der Gott wohlgefällt) begonnen, welches das gesamte Material von Dereks Büchern und Kassetten enthielt und speziell dazu diente, Leiter in China heranzubilden. Mittlerweile werden diese Botschaften in ganz China sowie in Hongkong und dem Grossteil von Südostasien ausgestrahlt.

Im Jahr 1983 befand sich der Dienst in finanziellen Schwierigkeiten. Der Verkauf von Büchern und Kassetten in den USA war zurückgegangen und die monatlichen Spenden für das Radioprogramm waren um rund zwanzigtausend USD reduziert. Als sie auf ein Wort vom Herrn warteten, erzählt Derek, 'sagte Gott ganz klar zu Ruth und mir, dass wir uns keine Gedanken über den Verkauf meines Lehrmaterials machen, sondern es völlig unentgeltlich an Einwohner und Missionare der Dritten Welt sowie hinter dem Eisernen Vorhang weitergeben sollten, die nicht in der Lage waren, etwas dafür zu bezahlen. 1984 fingen wir damit an, Kontakt zu 23 Leitern - die ich persönlich kannte - in acht verschiedenen Ländern aufzunehmen und ihnen meine Bücher und Kassetten gratis anzubieten. Ausserdem baten wir sie um Namen anderer Leiter, die ebenfalls von diesem Lehrmaterial profitieren könnten.

Seit diesen bescheidenen Anfängen wurden Hunderttausende von Büchern und Audio-/Videokassetten gratis an mehrere Tausend Leiter aus 120 verschiedenen Nationen verteilt.

Durch das Global Outreach (GO) Program öffneten sich alle möglichen Türen. Nachdem die Leiter der verschiedenen Länder die Bücher gelesen und den Inhalt an andere weitervermittelt hatten, fragten sie uns um Erlaubnis, diese Bücher für die Bevölkerung ihres Heimatlandes in ihre eigenen Sprachen übersetzen zu lassen. Damit begann der Übersetzungsbereich unseres Dienstes, dem wir es zu verdanken haben, dass meine Bücher mittlerweile in fast 50 Sprachen zur Verfügung stehen.

Als sich Derek Prince Ministries (DPM) durch Radio, Bücher und Kassetten immer weiter ausdehnte, unternahmen Derek und Ruth viele Reisen innerhalb der USA sowie in Europa und in Südafrika, um dort dem Herrn zu dienen. Schliesslich öffneten sich auch Türen in weniger priviligierten Ländern. Im April 1984 reisten sie in einem kleinen Flugzeug von Lusaka, Zambia in den Nordwesten des Landes, wobei sie Buschland überquerten, das sich über hunderte von Meilen erstreckte. In dieser einsamen Gegend (ganz nahe an der Grenze von Angola und Zaire) hatten sich fast siebentausend Menschen versammelt, um Gottes Wort zu hören.

Dort konnte sich Derek die Zeit nehmen, ein solides Fundament der biblischen Grundlagen zu legen - unter hohen Bäumen, in einem am Hang gelegenen "Amphitheater", das man eigens für dieses Ereignis vorbereitet hatte. Er sagt:"Ich begann mit dem Kreuz: Jesus nahm alles Böse auf sich, das wir verdient hatten, damit wir all das Gute empfangen können, das Ihm zustand als Gottes Sohn, der ohne Sünde war". In den Tagen darauf lehrte er über die Befreiung von Flüchen, Freisetzung von Dämonen, die Geistestaufe sowie die Gaben des Heiligen Geistes. Derek sagt: "Afrikaner sind so hungrig nach Lehre. Sie bleiben sitzen und machen sich Notizen, solange Du bereit bist zu predigen. Wenn Du nach zwei Stunden aufhörst, fragen sie Dich: 'Warum hörst Du schon auf zu lehren?'"

Die Afrikaner leben tagtäglich mit dem Übernatürlichen satanischen Ursprungs, weshalb sie begeistert waren, nun die Realität der übernatürlichen Kraft Gottes kennenzulernen. Tausende wurden errettet, geheilt, freigesetzt und empfingen sowohl die Wasser- als auch die Geistestaufe sowie die verschiedenen geistlichen Gaben.

Ein Jahr später lehrte Derek die gleiche Botschaft in einer Stadt im Norden Pakistans - einer Gegend, wo viele noch niemals einem Menschen der westlichen Welt begegnet waren - vor einer überwiegend muslimischen Zuhörerschaft. Auch dort waren die Menschen auf Grund ihrer Vertrautheit mit dem Übernatürlichen satanischer Herkunft offen und bereit, Errettung, Heilung und Freisetzung zu empfangen.

Da Derek und Ruth ihren Wohnsitz in Jerusalem hatten, ihr internationales Büro jedoch weiterhin in den USA blieb, war es natürlich und kostenwirksam für sie, ihren weltweiten Reisedienst auszuüben, indem sie von einem ihrer Büros zum anderen reisten. Die erste dieser Reisen im Dienst des Herrn fand Ende 1984 statt und dauerte drei Monate. Während der zweiten Reise im Jahr 1987 waren sie sieben Monate lang unterwegs und dienten dabei erstmals in Indonesien und Malaysia.

Den Höhepunkt dieser Reise bildete ihr Aufenthalt in Papua, Neuguinea. Dabei entdeckte Derek, dass sowohl die Übersetzer des "Wycliffe Instituts" als auch die Leiter von "Jugend mit einer Mission" seine Grundlagenserie benutzt hatten, um Tausenden von Eingeborenen, die sich gleich bei der ersten Predigt des Evangeliums bekehrt hatten, die Bibel zu lehren. Die Eingeborenen sahen Derek als ihren geistlichen "Vater" an, weshalb schliesslich die Reisekosten gemeinsam von der "Ministers' Fraternal Organization" (Prediger-Bruderschaft) , der Stadt Port Moresby sowie der "Papua New Guinea Airlines" getragen wurden. Die nationale Rundfunkstation stellte ihnen ihre technische Ausrüstung für Veranstaltungen im Freien zur Verfügung und übertrugen diese "Live". Derek sagt: "Ich konnte sehen, dass mein Dienst Frucht getragen hatte in einem Land, das zu besuchen ich mir nicht einmal im Traum hätte vorstellen können. Die jugendlichen Leiter dort gereichten sowohl den Missionaren als auch dem Herrn Jesus zur Ehre."

Zu Ehren seines siebzigsten Geburtstags empfing Derek Spenden seiner Freunde aus fünf Kontinenten, die damit seinen ausdrücklichen Wunsch erfüllen wollten: Die Übersetzung und anschliessende Übertragung seines Radioprogramms in spanischer und russischer Sprache. Mittlerweile wird das spanische Radioprogramm in verschiedenen Teilen Südamerikas sowie in Spanien ausgestrahlt, während die russische Ausgabe seit 1986 fünf Tage pro Woche in verschiedenen Ländern hinter dem "Eisernen Vorhang" zu hören ist.

Im Jahr 1987 griff Gott erneut auf eine dramatische Weise ein. Ein deutscher Missionar, der an einer Universität im innersten Mongoliens Englisch lehrte, hörte die Sendung "Today with Derek Prince" - in Englisch von den Seychellen aus übertragen, das sechstausend Meilen entfernt im Indischen Ozean gelegen ist. Er trat in Kontakt mit Derek Prince Ministries und bat um Genehmigung, das Programm in die mongolische Sprache übersetzen zu lassen. Das machte einen weiteren Schritt im Glauben erforderlich, aber schliesslich wurde das Programm beinahe gleichzeitig mit der Erstausgabe des mongolischen Neuen Testaments in modernem Script ausgestrahlt.

Inzwischen wächst das Radioprogramm immer mehr, wobei aktuelle Übersetzungsprojekte die indonesische Sprache sowie die verschiedenen Sprachen der südpazifischen Inseln und Osteuropas miteinschliessen. Darüberhinaus werden durch das "Global Outreach Leaders Program" Kassetten der englischen, chinesischen, russischen und spanischen Radiosendungen auf weltweiter Ebene verbreitet. Heutzutage hat mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung Zugang zu Dereks Bibellehrmaterial in einer ihr verständlichen Sprache.

Zeugnisse aus vielen Nationen sind Beweis dafür, dass durch dieses Lehrmaterial sowohl Leiter als auch Laien für ihre jeweilige Berufung im Königreich Gottes zugerüstet werden. Hierzu ein paar Beispiele:

Ein logischer, philosophisch ausgebildeter Verstand, der dem Dienst des Herrn hingegeben ist, stellt eines der überzeugendsten und profundesten Werkzeuge für Sein Wort dar, die es gibt.. - J.E.C.

Ich schreibe einen Grossteil meines Wachstums im christlichen Lebenswandel der gesalbten, kompromisslosen Lehre zu, die ich durch Ihren Dienst empfangen habe. Es gibt unzählige Christen auf der Suche nach der unbeschönigten Realität von Disziplin, Ehrlichkeit, Engagement und dem täglichen Sterben des "alten Menschen" und Ihre Lehrbotschaften haben uns nicht nur herausgefordert, sondern sie haben uns auch ganz klar den Pfad aufgezeigt, dem wir folgen müssen. - S.C.S.

Er hat Sie als einen Menschen geschaffen, der die Dinge beim Namen nennt. Wir müssen uns wirklich anstrengen, um nicht immer wieder zu sagen: "Derek Prince sagt ..." Natürlich sind wir uns darüber im klaren, dass Gott es gesagt hat - aber Sie haben uns vieles verständlich gemacht von dem, was Gott gesagt hat, wovon wir vorher keine Ahnung hatten. - P.A.

In den achtziger Jahren traten Derek und Ruth Prince in eine neue Phase ihres Heilungsdienstes ein. So um 1970 herum hatte Derek eine etwas ungewöhnliche Geistesgabe erhalten, die besonders wirksam ist für Menschen mit Rückenleiden: Derek kniet in dem Fall vor der betroffenen Person und nimmt deren Füsse in seine Hände. Gewöhnlich ist ein Bein kürzer als das andere und während er beide Beine weiterhin hält, wächst das kürzere Bein heraus und gleicht sich dem längeren an. Wenn das geschieht, wird die Person von der heilenden Kraft Gottes berührt. Tausende haben Zeugnis gegeben, dass sie dadurch übernatürliche Heilung von fast allen wesentlichen Krankheiten und Gebrechen empfangen haben. Derek hat diese besondere Gabe auf viele junge Männer übertragen, die über die Jahre hinweg mit ihm zusammen gearbeitet haben.

Als Ruth anfing, mit Derek zusammen den Heilungsdienst auszuüben, wurde die Salbung noch stärker und gemeinsam konnten sie bedeutend mehr Menschen Hände auflegen und für sie beten. Es war nicht ungewöhnlich für sie, bis nach Mitternacht für die Menschen zu beten (nachdem Derek bereits eine Stunde oder mehr gepredigt hatte). 1984 stellten sie einen persönlichen Rekord in Rotterdam, Holland, auf: Ihr Befreiungsdienst am Morgen dauerte fünf Stunden, und der Heilungsdienst am selben Abend sechs Stunden - insgesamt 11 Stunden intensiven Dienstes!

Bei einem Treffen in Prätoria, Südafrika, interviewte ein Theologieprofessor die Menschen, als sie von der Plattform heruntertraten, wobei er sich die Namen und Adressen sowie einige Details notierte. Er beschäftigte sich weiter mit ihnen über sechs Monate hinweg und stellte dabei fest, dass ungefähr 75% ihre Heilung behielten. Nach etwa sechs Wochen wurde der Glaube von fast jedem einer Prüfung unterzogen, wobei einige ihre Heilung verloren. Der Professor präsentierte die Ergebnisse seiner Nachforschungen später in Form eines theologischen Referats an seiner Universität.

Ende der achtziger Jahre begannen Derek und Ruth für Ehepaare zu beten, die einen gemeinsamen Dienst ausübten. Dabei wiesen sie diese an, mit ihnen zusammen gemäss Matthäus 18, 19 im Gebet übereinzustimmen, um dann ihre Salbung auf diese Ehepaare zu übertragen. Dadurch vergrösserte sich die Wirksamkeit ihres Dienstes immer mehr und eine noch viel grössere Anzahl von Menschen konnten Gottes heilende Kraft erfahren.

Seit etwa 1990 hat Derek den Schwerpunkt seines Dienstes geändert. Er sagt dazu:

"Ich danke Gott für jedes Wunder seiner Heilung und Freisetzung, das ich miterlebt habe, aber ich glaube, was die Kirche mehr als andere braucht in unserer Zeit ist Heiligung. Es gibt nichts, das mir mehr bedeutet, als zu erleben, wie der Heilige Geist uns überführt in Bezug auf Sünde, Gerechtigkeit und Gericht."

Neue offene Tür

Noch bevor der Eiserne Vorhang 1989 fiel, hatte DPM bereits Zugang zu Millionen von Menschen, die bislang unerreicht geblieben waren. Der Dienst hatte im Glauben Sendungen nach Russland übertragen, obwohl kein Feedback zurückkam. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs kam dann plötzlich eine wahre Flut von Briefen herein. Dieser Einfluss ist bis heute geblieben, DPM hilft in der ehemaligen Sowjetunion heute lokalen Versammlungen und Diensten, Ihren Auftrag im Reich Gottes an Ihrem Ort zu erfüllen.

Zu diesem Zeitpunkt eröffnete Bram Oosterwijk - ein junger Holländer, der bereits in Osteuropa arbeitete - das DPM-Büro für Osteuropa und die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS, die ehemalige Sowjetunion). Er und seine Mitarbeiter trafen sich mit Hunderten von Pastoren und jungen Christen, die Dereks Radiosendungen gehört hatten und nach mehr von seinem Bibellehrmaterial hungerten. Buchübersetzungen wurden sofort in Angriff genommen und mittlerweile sind 1.5 Millionen Bücher ins Russische sowie in andere osteuropäische Sprachen übersetzt worden.

Gleichzeitig wurde die auf Dereks "Grundlagenserie" aufbauende "Video Bibelschule" entwickelt (eine aus zehn Videos bestehende Serie, die eine Zusammenfassung des "Spirit-filled Believer's Handbook" darstellt) und mehr als zwanzig Stunden seiner übrigen grundlegenden Lehre vorbereitet.

Im Mai 1993 hielt DPM in Moskau eine Konferenz für eintausend Leiter ab, die von weit entfernten Gegenden - wie z. B. Magadan, das nördlich von Japan gelegen ist - anreisten. Derek lehrte auf der Basis seines Grundlagenmaterials: Das Kreuz, Befreiung vom Fluch, Freisetzung von Dämonen, die Taufe im Heiligen Geist und die geistlichen Gaben. Darüber hinaus fand auch viel Versöhnung zwischen Menschen unterschiedlicher Völkergruppen statt und tiefe Wunden, die durch das Leben unter einem Regierungssystem der Unterdrückung verursacht worden waren, wurden auf wunderbare Weise geheilt. Derek sagte:

Die Anbetung bewegte sich auf einem Niveau, das sich von allem, was ich bisher erfahren hatte, unterschied. Die Menschen waren von einer solchen Begeisterung erfüllt, dass sie "Jesus Christus ist der Herr" zwanzig Mal gesungen haben! Sie waren so hungrig nach dem Wort Gottes. Was für ein Privileg, solche Menschen lehren zu dürfen!

Im folgenden Jahr wurden 34 Bibelschulen in der CIS gestartet. Ein Jahr später dienten Derek und Ruth dann Menschen aus den südlichen Republiken der CIS auf einer ähnlichen Konferenz, die in Almaty, Kasachstan in Zentralasien abgehalten wurde.

Derek führt all dies auf eine Sabbatzeit im Jahr 1990 zurück, als er zu Gott gesagt hatte:

Ich gebe Dir alles hin, Herr - jedes Buch, jede einzelne Audio- oder Videokassette, jede Radiosendung, alles, was ich jemals produziert habe oder noch produzieren werde. Es gehört nicht länger mir. Ich gebe es in Deine Hände, und Du kannst damit tun, was Du willst.

Seitdem hat der Dienst ein Wachstum wie noch nie zuvor erfahren.

Ein weiteres Beispiel ist Indonesien. Seit 1990 hat DPM dort über 300 000 Exemplare von Dereks Büchern mit mehr als 30 verschiedenen Titeln herausgegeben. Seine Lehrkassetten werden kopiert und in Indonesien vertrieben und eine Übersetzung der Radiosendungen ist geplant.

In Indien - wo bislang zwölf Bücher in die Hauptsprachen Tamil, Hindi, Telugu sowie in einige Nebensprachen übersetzt wurden - macht die Arbeit ebenfalls rapide Fortschritte. Bei einem aktuellen Projekt ging es um Hundertausende von Büchern, die von indischen Mitarbeitern vor Ort produziert und in den grösseren Städten sowie in den Nachbarländern vertrieben werden sollten . Anfang 1998 dienten Derek und Ruth persönlich in Indien.

Türen haben sich auf aussergewöhnliche Weise für den Vertrieb von Dereks Lehrmaterial in Spanisch innerhalb Lateinamerikas aufgetan. 1995 begann DPM mit dem Druck in Kuba - nicht nur völlig legal, sondern sogar mit Druckereipressen der kubanischen Regierung! Ende 1996 hatten Derek und Ruth dort zum ersten Mal gedient. 1997 waren sie auch an einer grossen Konferenz in Bogota, Kolumbien beteiligt, wodurch Hunderte zum Herrn kamen. Bisher wurden sechzehn von Dereks Büchern und Tausende seiner Kassetten in Spanisch herausgebracht. DPM hat Vertragshändler in Costa Rica, Kuba, Venezuela und anderen lateinamerikanischen Ländern. Bücher werden auch in Brasilianischem Portugiesisch produziert.

Die Tür zum Nahen Osten öffnet sich immer mehr. 1995 fanden Konferenzen in der Türkei und 1996 in Bahrain statt. Von den Seychellen und vom Libanon aus wird Dereks Radioprogramm in Arabisch über dem gesamten Nahen Osten ausgestrahlt. Sechs neu in Arabisch erschienene Bücher finden weitläufige Verbreitung.

Mit einer Videokonferenz in Belarus - einer Republik der ehemaligen Sowjetunion - im Juni 1997 unternahm DPM einen neuen Schritt. Die für Fürbitte, "live" Anbetung und anschliessendem Dienst verantwortlichen Teams berichteten, dass Dereks Lehre in diesem Format genauso mächtige Auswirkungen hatte wie seine persönlich präsentierten Lehrbotschaften.

Die Wirksamkeit des Dienstes in China, wo sich täglich schätzungsweise 25 000 Menschen bekehren, lässt sich nicht kalkulieren. Neben den Radiosendungen wurden viele von Dereks Büchern ins Chinesische übersetzt. Die ersten 700 000 Exemplare der insgesamt geplanten Auflage von einer Million von Dereks "Grundlagenserie" in Chinesisch sind bereits erschienen.

Das Wachstum des Dienstes ist zu einem grossen Teil den Männern zu verdanken, die Derek zur Seite stehen. David Selby (Ehemann von Dereks Tochter Anna), Direktor von Derek Prince Ministries International, arbeitet bereits seit 1971 mit Derek zusammen. Neben dem Internationalen Büro von DPM in Charlotte, North Carolina, gibt es nationale Büros in Australien, Kanada, Deutschland , der Schweiz, Holland, Neuseeland, Singapur, Südafrika sowie in England. Jedes dieser Büros wurde von einem Mann gegründet, der von Gott berufen wurde, diesen Dienst auf sein eigenes Land und auf die Erntefelder der Welt auszudehnen. Die einzelnen Büros werden durch einen Vorstand geleitet, während der Internationale Rat - dem auch Derek angehört - für die Koordination und Planung weltweit verantwortlich ist.

Die Vision von DPM findet Ausdruck in seinem Motto: Die Unerreichten erreichen und die Ungelehrten zu lehren!

Israel und das jüdische Volk

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Derek sagt: "Da ich in England aufgewachsen bin, könnte ich zwar nie antisemitisch eingestellt sein, aber ich habe weder viel über das jüdische Volk gewusst noch habe ich mich viel um sie gekümmert. Ich hatte zwei jüdische Freunde in Cambridge, aber die hatten sich völlig in die englische Kultur integrieren lassen."

Als die britische Armee ihn kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges nach Jerusalem versetzte, beobachtete Derek mit Ehrfurcht und Erstaunen, wie jüdische Menschen nach beinahe zweitausend Jahren des Exils aus vielen verschiedenen Ländern zurückkehrten. Und als er Jesaja, Jeremia und Hesekiel las, wurde ihm bewusst, dass damit die biblischen Prophezeihungen vor seinen Augen in Erfüllung gingen.

Als Gaststudent der Hebräischen Universität (der einzigen nicht-jüdischen Hochschule zu dieser Zeit) und im täglichen Umgang mit Lydias jüdischen Töchtern konnte er sowohl Gottes Geduld und Treue als auch die Ausdauer erkennen, mit der das jüdische Volk jegliche Art von Druck und Demütigung ertrug. Er sagt dazu: "Wir stehen tief in der Schuld des jüdischen Volkes. Ohne dieses hätte die Gemeinde nämlich keine Patriarchen, keine Propheten, keine Apostel, keine Bibel und keinen Erlöser. Das kostbarste, was ich im Leben besitze, ist meine Bibel, und diese habe ich dem jüdischen Volk zu verdanken."

In seinem Buch "Was wir Israel schuldig sind" sowie in seinen mündlichen Botschaften hat Derek Christen auf der ganzen Welt wachgerüttelt und sie ihrer Verantwortung in Bezug auf Israel und das jüdische Volk bewusst gemacht. Sein Buch "Biblische Prophetie und der Nahe Osten" untersucht im Detail die Prophetien, die zur Zeit erfüllt werden und erläutert den Plan Gottes für den Nahen Osten am Ende unseres Zeitalters.

In einem weiteren Buch mit dem Titel "Die Zukunft Israels und der Gemeinde" führt er 79 Bibelstellen im Neuen Testament an, in denen das Wort "Israel" beziehungsweise "Israelit" vorkommt und kommt zu dem Schluss, dass Israel dabei kein einziges Mal als Synonym für die Gemeinde gebraucht wird. Er erklärt, dass die Gemeinde die spezielle Bestimmung Israels anerkennen und sich mit den Absichten Gottes eins machen muss.

Derek hat die weltweite Erfüllung von Jeremia 31,10 in einer Nation nach der anderen aufgezeigt: Hört das Wort des Herrn, ihr Nationen, und meldet es auf den fernen Inseln und sagt: "Der Israel zerstreut hat, wird es (wieder) sammeln, und wird es hüten, wie ein Hirte seine Herde."

Dann schliesst er mit den Worten Jesu in Lukas 4,21: "Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt." Indem er die drei Gleichnisse aus Matthäus 25 zitiert, fordert er seine Zuhörer zu einer positiven Reaktion auf mit der Feststellung:

In jedem Gleichnis ist die Rede von denen, die von Gott gerichtet und abgelehnt werden. Was ist der Grund dafür? Sie alle hatten eines gemeinsam: Apathie und Passivität. Es geht nicht darum, was sie getan, sondern vielmehr darum, was sie nicht getan hatten: Wir sind entweder für etwas oder wir sind dagegen, wir sammeln oder wir zerstreuen, wir bauen auf oder wir reissen nieder. Es gibt keinen Mittelweg. Gott verlangt von uns als Christen, dass wir Israel trösten und für es in den Riss treten.

Derek stellt sein eigenes Vertrauen in die prophetischen Schriften dadurch unter Beweis, dass er in Israel lebt und sich sowohl mit dem jüdischen Volk als auch mit dem Druck und den Nöten, denen es tagtäglich ausgesetzt ist, identifiziert. Er sieht Fürbitte als seine primäre Aufgabe an und betet dafür, dass Gott Sein Wort erfüllen und den Nahen Osten, die Juden, Muslime sowie die nominellen Christen erretten möge.

Ein befreundeter Pastor sagte: "Derek spricht über die Nationen in der ganzen Welt, wie ich über meine Nachbarschaft rede." Dereks Flexibilität und seine Anpassunsfähigkeit sind ungewöhnlich für einen Mann in seinem Alter. Er ist immer bereit, seinen Lebensstil oder seine körperliche Betätigung zu ändern, um Gott zu gefallen. Dank der Kombination von Anpassungsvermögen und absolutem Vertrauen in Gottes Souveränität kann die Familie Prince Reisen unternehmen, die selbst für jüngere Menschen eine Herausforderung wären."

Ende 1994 starteten sie ihre vierte Reise um die Welt, die sie nach Südafrika, Südostasien, Neuseeland und die Vereinigten Staaten führte. Fünf Monate später kehrten sie nach Jerusalem zurück, begeistert und erfrischt von all dem, was sie erlebt hatten. Derek sagt: "Es ist Erntezeit! Sogar in den muslimischen Nationen sammelt Gott Seine Auserwählten ein." Die Disziplin, Hingabe, Zielstrebigkeit und Gründlichkeit, die Dereks frühe Jahre kennzeichneten, sind reifer geworden. Er versucht in allem, was er unternimmt, sein Bestes zu tun, erkennt aber gleichzeitig seine völlige Abhängigkeit von Gott an. Derek und Ruth haben eine "Armee" von Fürbittern auf der ganzen Welt aufgebaut, die sowohl sie persönlich als auch die Arbeit von DPM im Gebet unterstützen. Derek gibt offen zu, dass er auf diese Gebete anderer angewiesen ist und ist sofort bereit, dem Herrn die Ehre für eine Gebetserhörung zu geben.

Derek nutzt jede ihm von Gott geschenkte Gabe für eine klare, praktische Auslegung der Bibel. Zu den biblischen Wahrheiten, die er für diese Generation zurückgewonnen hat, gehören unter anderem die folgenden:

  • Die Disziplin des Fastens
  • Befreiung vom Fluch
  • Gebet für die Regierung
  • Die Rolle Israels in Gottes Plan
  • Befreiung von Dämonen
  • Die Macht der Proklamation

In den vergangenen zehn Jahren hat er auch ausführlich über die Ereignisse gesprochen, die zum Ende unseres Zeitalters führen, wobei er diese "Zeichen" im Licht biblischer Prophetie interpretierte. Als Derek achtzig wurde, konnte er auf beinahe fünfzig Jahre im christlichen Dienst zurückblicken und mit Übereugung sagen: "Gott ist treu! Ich selbst hätte all das nie planen können. Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich höre, dass selbst Menschen in den kleinsten Dörfern Indiens meine Lehre kennen und meine Videos in Siberien benutzt werden. All das hat Gott in die Wege geleitet! Vor mehr als 50 Jahren - im heutigen Israel - hatte Er folgende Worte zu mir gesprochen: "Ich habe Dich berufen, ein Lehrer der Schrift zu sein in Wahrheit und Glaube und Liebe, denen, die in Christus Jesus sind, für viele." Ich hätte mir nie träumen lassen, wie viele damit gemeint waren! Aber diese Entwicklung vollzog sich in mehreren Etappen: Zuerst habe ich versucht, die Wahrheit klar zum Ausdruck zu bringen, weil Gott die Notwendigkeit des Glaubens hervorhebt. Heutzutage ist es jedoch mein höchstes Ziel, Liebe hervorzubringen in all den Menschen, die meine Botschaften hören oder meine Bücher lesen. Ich habe bislang nicht vor, mich in den Ruhestand zu begeben, denn ich glaube, es gibt noch viel mehr Menschen, die ich erreichen muss. Ich freue mich darauf, all das zu erfüllen, was Gott noch für mich geplant hat in diesem Leben. Er hat mir über mehr als 50 Jahre hinweg immer wieder Seine Treue bewiesen und ich vertraue darauf, dass Er mir auch bis zum Ende weiterhin treu bleiben wird."

Dereks Tod

Im Jahr 1998 wurden Derek's Pläne und vielleicht auch Träume jäh unterbrochen. Ruth erkrankte überraschend an einer nie klar diagnostizierten Krankheit. Sie wurde am 29. Dezember 1998 in Jerusalem in die Ewigkeit abberufen.

Derek brauchte etwas Zeit, sich mit der unerwarteten Trennung von Ruth abzufinden. Er hatte festgestellt, dass eine Macht in seinen Gefühlen aufstehen wollte, verbitterte Beschuldigung, die ihn von seinem Herrn distanzieren würde. Als Ruth's Sarg in die Erde gesenkt wurde, gab Derek eine entscheidende Erklärung – für alle Anwesenden hörbar – ab. Er dankte Gott für Ruth und was sie getan hatte und dafür, dass er mit allem, was geschehen war, seinen Frieden gefunden habe. Später kommentierte er: "Es war ein bedeutender Augenblick. Ich wusste, dass ich mit der Wehklage über Ruth nie vorwärtsgehen könnte. Ich würde letztlich Gott Vorwürfe machen und die Tür meines Lebens würde sich schliessen."

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Die Jahre, die folgten, waren intensiv und fruchtbar. Zusammen mit David Selby wurde ein Konzept für die Weiterentwicklung von "Derek Prince Minstries" herausgearbeitet.

Es gab auch noch Lehrtermine und Predigteinsätze – aber dann lösten Nebenwirkungen einer Impfung (die für einen Einsatz in Benin nötig war) eine heimtückische und schmerzhafte Behinderung aus, welche Derek weitgehend an sein Zuhause in Jerusalem fesselte. Wenn er sich im Stande fühlte, nahm er dennoch gelegentlich Lehrtermine war. Und es zeigte sich dann, dass das Feuer noch brannte.

Im Frühjahr 2001 stellten Ärzte einen Tumor fest. Man eröffnete Derek, dass er nicht mehr lange zu leben hätte, wenn die Krankheit nicht gestoppt werden könne. Er vertraute sich Gott an, unterzog sich aber dennoch der von den Medizinern befohlenen Behandlung. Er wohnte in dieser Zeit in seinem Haus in Jerusalem, das er mit der Familie seines langjährigen Freundes Eliahu Ben Haim teilte. Sie waren es auch, welche sich in dieser nicht einfachen Zeit um Derek kümmerten und um sein irdisches Wohl besorgt waren. Manchmal schien es, als würde die Krankheit besiegt, und dann begann Derek gleich Pläne zu schmieden. Doch dann kamen wieder schwerere Tage.

Derek konnte in dieser Zeit mit Hilfe eines Textverarbeitungsprogrammes, das er zu meistern gelernt hatte, noch eine erstaunliche Menge für die Verbreitung in Buchform niederschreiben. Bis zuletzt blieb sein Geist feurig und seine Sinne scharf.

Wenn der Mullah auf dem Minarett der nahen Moschee den "Salat", den muslimischen Gebetsruf, erschallen liess, dann trat Derek jeweils ans Fenster und rief dem Bibelstellen entgegen.

Schliesslich am 24. September 2003 erwachte Derek am Morgen nicht mehr aus dem Schlaf. Er wurde aus Jerusalem, der Stadt und dem Land, die er sein Leben lang geliebt hatte, heimgeholt; er ist auch dort beerdigt.