Malvasia

Unter dem Namen Malvasia gibt es eine enorme Vielzahl an Rebsorten, die indes nur teilweise wirklich mit dem Malvasia verwandt sind. Der Name geht vermutlich auf die kleine griechische Hafenstadt Monemvasia zurück, über die die Griechen Reben nach ganz Europa verschickten. Um welche der vielen Varianten es sich gehandelt haben mag, ist aber unklar. Aus Monemvasia wurde später Malvasia oder im englischen Sprachraum Malmsey, heute noch bekannt als eine bedeutende Sorte für die Erzeugung von Madeira. Bekannt ist der Malvasia in der Toskana geworden, wo er in der Vergangenheit mehr als 100 Jahre zum festen Bestandteil der Chianti-Cuvée gemäss der Chianti-Formel von Barone Betino Ricasoli wurde, die dieser Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt hatte. Diese Praxis, die zum Ziel hatte, die mitunter strengen und rauhen Gerbstoffe des Sangiovese zu mildern und dem Wein einen besserern Trinkfluss zu verleihen, ist allerdings seit 2006 verboten. Heute wird der Malvasia dafür mehr für die Erzeugung der Süssweinspezialität Vin Santo hinzugezogen. Die in besonderem Mass für Echten wie für Falschen Mehltau und auch für Grau- oder Sauerfäule anfällige Rebsorte reift mittellang bis spät aus. Ausserhalb der Toskana findet man den Malvasia noch in geringem Umfang in anderen Anbaugebieten Italiens, vor allem in Mittelitalien. Seine zweite bedeutende Fläche befindet sich in Kroatien, wo er aber in erster Linie zu trockenen Weissweinen verarbeitet wird.

GESCHMACK
tieffarben, helle Blüten, Heu, Mandeln, Limetten, Birne, sehr harmonisch